Bogenschiessen als Ausgleich zum hecktischen Alltag

schon als kind bewunderte ich sie und versuchte sie nachzuahmen , die treffsicheren indianer , die mit pfeil und bogen durch die wälder zogen und ihre familien durch jagen ernährten , sich der weissen siedler zu erwehren versuchten , die mit gewehren und dynamit das land eroberten. sie haben es nicht geschafft wie wir alle wissen......aber das ist ein anderes thema....eigentlich wollte ich hier mal erzählen , wie ich dazu gekommen bin , also,das war so..................


nach meinem letzten motorradunfall legte mir mein chef nahe ich solle mir ein neues hobby suchen oder aber einen neuen job...??? nach einigen überlegungen machte ich ihm den vorschlag mich von nun an dem drachen-oder gleitschirmfliegen zuwenden zu wollen . diese absicht wurde von ihm aber schon im keim durch das zücken des dienstfreistellungsformulars erstickt . dann meinte er , er stelle sich etwas ruhigeres , weniger gefährliches vor ?? ich erschauderte bei dem gedanken , mein restliches leben mit schach , tomaten und kaninchenzüchten oder briefmarkensammeln verbringen zu müssen . und dann erinnerte ich mich an meine kindheit.............

wir zogen als wilde , zeckenverachtende kleine horde (wir waren alle immun gegen die blutsauger , täglich wurden wir am abend von unseren müttern entzeckt , oft 10 und mehr stück in den haaren ) durch unsere steirischen wälder , auf der suche nach wild , feinden oder einfach nur abenteuer , pfeil und bogen in der hand.....an geraden weidenstäben wurden nägel mit einer leeren tintenpatrone an den spitzen befestigt. genial , einfach , billig !!! aus dickeren ästen wurden bögen gespannt . meist mit spagat aus mutters küche . die bögen wurden durch kunstvolle rindenschnitzereien zum unikat gemacht damit jeder wusste welcher bogen ihm gehörte . ab und zu gelang es uns einen fisch zu erbeuten. der wurde dann ausgenommen , gewürzt und am offenen feuer gebraten. selbst erlegtes essen schmeckte dopppelt so gut , gejagt und zubereitet wie unsere vorfahren es tun mussten ( heute würde man uns anzeigen und mit einer hohen geldstrafe belegen , damals lächelte man über unsere aktionen ! ! ! ) diese kinder ??? zt,zt,zt.zt , nur flausen im kopf.....

 

und so ging ich halt hin , um zu sehn wie es wohl ist , nach so vielen jahren mal wieder einen pfeil auf die reise zu schicken???

meine firma,zumtobel staff machte es möglich.....

bogenschiessen als bewerb im werksportverein und ich wusste ,das war es ! ! ! beruhigend und anregend zugleich.genau was ich brauchte um ein wenig wegzukommen von den überfüllten strassen,dem stress mit den sonntagsfahrern und den grauen männchen mit den radarpistolen....


von nun an wird zurückgeschossen ! ! ! !

nach einigen male probeschiessen mit bogen und pfeilen aus den beständen des arc götzis entschloss ich mich dem verein beizutreten und besorgte mir die nötigen utensilien.leider war es bis auf den einigermassen guten bogen ein echter anfängerfehler,den ich beim kauf machte.ich holte alles von einem waffenhändler,der wie ich keine ahnung hatte auf was man alles achten muss beim bogenkauf.die pfeile waren viel zu steif , der bogen hatte eine zu kurze sehne und es passte einfach nix zusammen.ich schoss löcher in die luft um die scheibe und verlor fast den glauben an meine indianervergangenheit und die freude am schiessen.dank einem vereinsmitglied ( gerhard danke !!!! ) der mir zweimal sechs neue pfeile in mühevoller mass und handarbeit strickte hab ich nun wieder freude am schiessen ...und treffen gefunden.

 

                                  Und es beruhigt doch....
Und es beruhigt doch....

 

Auch die jungen haben spass dran,..
Auch die jungen haben spass dran,..

und so schaut es aus,wie ich nun wöchentlich so oft als möglich versuche die mitte der scheibe zu treffen.klappt immer besser und in nicht allzulanger zeit werde ich auf einem turnier versuchen zu erfahren wo ich mit meinem können eigentlich so steh....bin schon neugierig,wie es läuft ! ! !

auf dem rechten bild unten hab ich meine treffer aus ca.18 meter entfernung am anfang meiner bogenschützenkarriere ;-) festgehalten.

 

auf dem linken bild hatte ich nach ca.3 wochen und etwa 1000 schüssen aus der gleichen entfernung das zu sehende trefferbild.( man beachte bitte auch die grösse der zielscheiben ! )